Der Heilige Geist als Durstlöscher
Sieben Jugendliche aus unserer Pfarrgemeinde haben vor anderthalb Jahren mit der Firmvorbereitung begonnen. Sechs von ihnen haben sich am Ende entschieden, das Sakrament der Firmung zu empfangen.
Firmvorbereitung bedeutet, sich gemeinsam auf den Weg zu machen. Das haben die Jugendlichen wörtlich genommen. Im vergangenen Jahr waren sie gemeinsam mit den Firmbewerbern aus Lübben unterwegs auf dem Ökumenischen Pilgerweg. Statt von Görlitz in Richtung Vacha zu laufen, liefen die Jugendlichen von Kamenz zurück nach Görlitz. Dort trafen sie unseren Bischof Wolfgang Ipolt und luden ihn kurzerhand zu einer Runde Werwolf ein. Der Bischof ließ sich nicht lange betteln und hatte bei den Jugendlichen ein Stein im Brett.
Eine Woche vor der Firmung trafen die Firmbewerber den Bischof noch einmal bei der Jugendwallfahrt in Neuzelle.
Am Sonnabend, den 18. Juni 2022 ist die Kirche in Lübbenau festlich geschmückt. Vor der Kirche flattern bunte Bänder um das Grab von Pfarrer Langner und erinnern an die Früchte des Heiligen Geistes. Gemeinsam mit ihren Firmpaten ziehen die Jugendlichen in die Kirche ein. Der Chor verbreitet eine feierliche Atmosphäre.
Es ist schon am Morgen ordentlich heiß. Passend dazu spricht der Bischof in seiner Predigt über den Durst. Wenn es heiß ist, müssen wir trinken, damit es uns gut geht. So einen Durst spüren wir auch im übertragenden Sinn. Wir haben Durst nach einem gelingenden Leben. Wir haben Durst nach echten und tragenden Beziehungen. Und wir haben Durst nach Sinn und Glauben. Um diesen Durst geht es im Sakrament der Firmung. Wir bitten Gott um seinen Geist, damit er unseren Glauben stärkt. Der Bischof lädt die Jugendlichen ein, die Quellen des Glaubens aufzusuchen und daraus zu trinken. Am Schluss bittet er auch die Paten, die Jugendlichen darin zu unterstützen. Dafür hat er gleich noch einen praktischen Tipp: „Rufen sie in einem Jahr am 18. Juni 2023 einmal an. Dann ist es genau ein Jahr her. Und fragen Sie doch mal: Trinkst du noch?“